Luchs und Mensch im Laufe der Geschichte.

- Der heimliche Lebensstil und das geringe Wissen über den Luchs haben das Bild, das die Menschen von dieser Tierart hatten, stark verzerrt. Er galt blutrünstiges Untier, das wahre Blutbäder unter den Nutztieren der Menschen anrichtet. Aber nicht nur wegen dieses Aberglaubens, sondern auch wegen ihres kostbaren Pelzes wurden die Tiere seit Jahrhunderten verfolgt. Die polnischen Flügelhusaren etwa verwendeten Luchsfelle als Rüstungsüberzüge.

- Im 13. Jahrhundert erklärte Brunetto Latini in seiner Beschreibung "Die Schatzkammer des Wissens" (Li liveres dou tresor), dass der Luchs einem Wolf sehr ähnlich sei, aber Flecken wie ein Leopard und auch scharfe Augen habe, die Wände und Berge zu durchdringen vermögen. Außerdem glaubt der Autor, dass der Luchs sein Essen vergisst, sobald er sich etwas anderes ansieht. Interessanterweise schreibt Latini auch, dass Luchse "magischen Urin" haben, der sich in einen Edelstein verwandelt. Das ist auch der Grund, warum die Tiere ihre Notdurft verscharren.

- Im 17. Jahrhundert benannte Hevelius eine kleine Zick-Zack-Konstellation am Nordhimmel nach dem Luchs. Wer nach diesem Sternbild Ausschau hält, muss zwischen dem Großen Bären und dem Fuhrmann schauen. In unserern Breiten ist das Sternbild von Herbst bis Frühling sichtbar. Eine interessante Tatsache ist, dass Hevelius ihm diesen Namen wegen der Luchsaugen gab, die der Beobachter finden müsste (diesen Tieren wurden ungewöhnliche visuelle Eigenschaften zugeschrieben).

Quellen: H. Okarma K. Schmidt. 2013. Ryś i człowiek. W: H. Okarma K. Schmidt, Ryś (126-134). Kraków ; www.wikipedia.pl

Illustration aus „Urania's Mirror“ (1825), Quelle: https://en.wikipedia.org/wiki/Lynx_(constellation)